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Stein reich im Grünen

Blickfänge aus Natursteinen verleihen der privaten Wohlfühloase eine individuelle Note. Darüber hinaus erfüllen sie auch praktische Funktionen.  

Robust, zeitlos und langlebig, das sind Natursteine. Dem Garten verleihen sie ein besonderes, natürliches Flair. Sie verschaffen Struktur und können dabei als Begrenzung dienen, um verschiedene Niveaus auszugleichen oder Böschungen zu stützen. In Form einer Mauer können die Steine neben ihrer stützenden Funktion und optischen Bereicherung auch durch ihre wärmespeichernde Eigenschaft wertvolle Dienste leisten.  

Vom Sitzstein bis zum Trittstein

Natursteine im Garten können vielseitig eingesetzt werden. Von der gepflasterten Fläche über Beeteinfassungen, Trittsteine, Gehwege, Stufen oder Sitzsteine bis hin zu Mauern und Gabionen das sind mit Steinen gefüllte Drahtkörbe, die beispielsweise als Sichtschutz oder Sitzgelegenheit verwendet werden. „Die Gestaltungsmöglichkeiten mit Natursteinen sind sehr vielfältig und sie passen auch zu jedem Haustyp, von modern bis rustikal“, sagt Klaus Beck aus Eferding, Experte für Natursteine und gerichtlich beeideter Sachverständiger für Pflasterbau. 

Auch einzelne größere Steine, sogenannte „Findlinge“, wirken sehr dekorativ im Garten. „Je nach Sonneneinstrahlung und der Richtung, aus der man sie betrachtet, schauen sie  immer anders aus“, so Beck. Natursteine im Garten punkten mit Langlebigkeit, dazu sind sie pflegeleicht. Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt die Steine imprägnieren. Dadurch werden die Poren der Steine verschlossen und somit weniger moosanfällig. „Das ist bei Terrassenbelägen relevant, damit ich nicht jedes Jahr mit dem Hochdruckreiniger anrücken muss“, so Beck. Die Imprägnierung kann farbneutral sein, aber auch farbvertie­fend wirken. 

Grundsätzlich wird unterschieden in Hartgestein und Weichgestein. Sollte das Material frost- und hitzebeständig sein, kommt man nicht um die „harten Brocken“ wie Granit oder Basalt herum. Sand- oder Kalkstein hingegen lässt sich gut bearbeiten und in bestimmte Formen bringen. Beliebt macht sie auch ihre mediterrane Farbgebung. 

Wasser-Wohlfühlzone im Garten

Stets ein Hingucker ist auch die Kombi­nation aus Stein und Wasser: Vom kleinen Feuchtbiotop bis zum Schwimmteich sind es Steine, die das Erscheinungsbild krönen. Für den klassischen Pool bieten sich Steinplatten als Umrandung an, dem Aufstellpool kann mit einer Steinmauer eine individuelle Note hinzugefügt werden. Darüber hinaus gibt es Pools, die zum Teil oder auch ganz mit Natursteinen ausgekleidet sind. 

Wer weder Biotop noch Badeplatz in seinem Garten haben möchte, aber nicht auf sanftes Wasserplätschern verzichten will, kann mit sogenannten „Wasserspielen“ eine besondere Atmosphäre schaffen. Damit gemeint sind einzelne Quell- oder Sprudelsteine, eine Wasserwand oder auch ein kleiner Springbrunnen. Trocken geht es hingegen in einem Steingarten oder einem Steinbeet zu. Darin finden nicht nur Sukkulenten ihren Platz, es gibt auch eine Vielzahl an Stauden, Sträuchern und Blumen, die sich an so einem sonnigen, meist in Hanglage befindlichen Ort wohlfühlen. Nicht zuletzt bietet auch die klassiche Kräuterspirale eine Möglichkeit, ein Steinelement in seinem Garten zu integrieren und so das Dekorative mit dem Nützlichen zu verbinden. 

Wärmespeicher mit Stützkraft

Ein Spezialist für Mauern aus Naturstein ist Gerhard Pühringer aus Gutau. Er schätzt Naturstein, „weil er ein reines Naturprodukt ist. Keine Aufbereitung, kein Zement. Mühlviertler Granit haben wir zum Beispiel vor der Haustür, das heißt, es sind keine langen Wegstrecken drauf. Außerdem passt er gut in unsere Landschaft“, sagt der Unternehmer, dessen jüngstes Prestigeprojekt die Steinmauern auf beiden Seiten der neuen Donaubrücke A26 sind. 

Die sogenannte Trockenverlegung im Garten habe außerdem den Vorteil, dass Steinmauern einfach wieder abzutragen sind, falls sie doch nicht mehr gebraucht würden. „Mittlerweile wird Stein auch wieder geschätzt“, freut sich Pühringer über die Renaissance des ältesten Baustoffes der Welt. „Und er ist ein super Wämespeicher, wie ein Kachelofen“, so Pühringer. Davon profitieren können etwa Weinreben, Marillen- oder Feigenbäume, wenn sie direkt vor eine Steinmauer gesetzt werden. Zum Errichten einer solchen werden die Steine mit Eisenkeilen bearbeitet. „Das ist reine Handarbeit. Eine Knochenarbeit“, so Pühringer. Mit Kreativität und Geduld ließen sich jedoch beste Ergebnisse erzielen. 

Hart oder Weich

Grundsätzlich wird unterschieden zwischen Hart- und Weichgestein. Zum Hartgestein zählen Granit, Gneis oder Basalt. Zum Weichgestein gehören Kalkstein, Sandstein oder auch Schiefer und Marmor. Hartgestein gilt als frostsicher. Naturstein ist generell langlebig und pflegeleicht.

Bildquellen

  • Beck-Natursteine2: BECK NATURSTEINE
  • Beck-Natursteine1: BECK NATURSTEINE
  • Beck_GabyP1020261: BECK NATURSTEINE
  • 1000_F_133541355_nLTySPhnf0yeURAqVO2DxSPvEqQXjVjM: REICHDERNATUR- STOCK.ADOBE.COM
  • Gartenteich: VASILY MERKUSHEV Stock.Adobe.com