Mehr als nur salzig
Salz hat Tradition und ist in bestimmten Mengen essenziell für das Leben. Darüber hinaus gibt es eine „Salz-Anwendung“, die insbesondere für Kinder immer mehr Anklang findet.
Egal ob als Gewürz, Medizin oder Währung – seit Jahrtausenden prägt der einzigartige Kristall „Salz“ Kultur und Landschaft und spielt für Mensch und Tier eine bedeutsame Rolle. Herkömmliches Speisesalz besteht zu 97 Prozent aus Natrium und Chlorid, welche beide wichtige Stoffe für den Elektrolyt-Haushalt sind und somit zur Regulierung des Blutdrucks beitragen. Darüber hinaus sind sie für die Regulation des Säure-Basen-Haushalts sowie Muskelbewegungen von großer Bedeutung. Jeder braucht Salz, um zu überleben, wobei in der Ernährung gewisse Mengen eingehalten werden sollten.
„Die Dosis macht das Gift“
Täglich sollte eine bestimmte Menge an Salz, nämlich, wie die österreichische Gesellschaft für Ernährung Erwachsenen empfiehlt, maximal sechs Gramm pro Tag, zu sich genommen werden. Das entspricht einer Menge von etwa einem Teelöffel Salz pro Tag.
Babys und Kinder sollten hingegen eine deutlich geringere Menge an Salz zu sich nehmen. Für Kinder unter einem Jahr wird ein Gramm pro Tag, für Kleinkinder bis drei Jahren zwei Gramm pro Tag Salz empfohlen. Wird über einen längeren Zeitraum hinweg zu viel Salz zu sich genommen, besteht bei Groß und Klein die Gefahr zu erkranken.
Kein Salz in Babybreis
Darüber hinaus kann ein hoher Salzkonsum belastend für die Nieren sein. Da die Nieren bei Babys noch nicht vollständig entwickelt sind, können größere Mengen an Salz nicht ausgeschieden werden. „Die Ernährung sollte bis zum ersten Lebensjahr salzlos sein. Später kann man dann mit einem Gramm Salz pro Tag beginnen“, weiß Diätologin Maria Schedlberger. Babybreis sollten aus diesem Grund nicht gesalzen werden. Was häufig vergessen wird, ist nämlich, dass viele Lebensmittel wie zum Beispiel Milch oder auch Muttermilch von Natur aus Salz enthalten. So enthält Muttermilch etwa 45 Milligramm Salz pro 100 Gramm.
Verarbeitete Produkte enthalten daher oft deutlich zu viel Salz für Babys und Kleinkinder. „Da sich die geschmackliche Prägung bereits im Kindesalter entwickelt und zu viel Salz in der Ernährung das Risiko für Erkrankungen erhöht, empfehle ich beim Einkauf auf die Inhaltsstoffe von Produkten zu achten“, so die erfahrene Diätologin. Darüber hinaus gelte der Grundsatz: „Je natürlicher, desto besser“. „Bei frisch und selbst gekochten Gerichten weiß man einfach, was drinnen ist. Weiters ist es sinnvoll nach salzarmen Produkten zu suchen, das gilt etwa für Knabbergebäck. Es gibt deutlich salzärmere ,Knabberalternativen‘ als zum Beispiel Salzstangen, die man häufig als ,Kindersnack‘ wahrnimmt“, betont Schedlberger.
Salz am Familientisch
Am Familientisch empfiehlt es sich weiters salzarme Gerichte zu kochen und diese bei Bedarf für Erwachsene anschließend extra nachzusalzen. Darüber hinaus kann man beim Kochen auf Kräuter zurückgreifen, sodass das Essen auch mit wenig Salz nicht langweilig schmeckt.
Schätzungen zufolge wird hierzulande nämlich deutlich zu viel Salz konsumiert, was gesundheitlich nicht von Vorteil ist. Bluthochdruck zählt dabei zu den bekanntesten Folgen. Insbesondere Fertigprodukte wie Pizza, Saucen, Knabberwaren oder Fertiggerichte enthalten viel Salz. Auch Brot- oder Wurstwaren weisen einen hohen Salzgehalt auf und sollten daher nur mäßig konsumiert werden.
Alles in Balance
Ein Salzmangel kann jedoch ebenso bei Menschen, wie zum Beispiel bei Sportlern, auftreten. Denn wer viel schwitzt, verliert auch Salz. Mögliche Symptome eines Salzmangels können Übelkeit, Schwäche, Müdigkeit oder auch Muskelkrämpfe sein. Die ausgeglichene Ernährung spielt bezüglich Salz also eine wesentliche Rolle und sollte daher nicht außer Acht gelassen werden. Doch nicht nur für die Ernährung ist Salz ein wichtiger Bestandteil, denn auch für die Medizin so-
wie verschiedenste Anwendungen wird das „weiße Gold“ eingesetzt.
Einsatz von Salz in der Medizin
Die Kochsalzlösung ist aus der Medizin kaum mehr wegzudenken. Auch für therapeutische Zwecke wie etwa für Nasenspülungen oder Solebäder ist Salz bekannt. Darüber hinaus ist es weit verbreitet, dass salzhaltige Luft, wie zum Beispiel Meeresluft, eine wohltuende Wirkung auf die Atemwege hat.
Tag wie am Meer
Im Land ob der Enns ist die so wohltuende Meeresluft nur leider weit entfernt. Dennoch ist es auch hierzulande möglich das „weiße Gold“ aufzunehmen und seinem Körper Gutes zu tun. Sogenannte Salzgrotten bieten diese Möglichkeit. Viele Tonnen Natursalz schaffen dort ein Mikroklima, welches dem Körper guttut.
„Ein Besuch in der Salzgrotte wird immer beliebter“, berichtet Margarete Heiligenbrunner, die „Salz des Lebens“ in Wilhering und Freistadt betreibt. In den Räumen werden ausschließlich die besten Salzsorten der Welt verwendet, die mit wertvollen Mineralien und Spurenelementen also einem puren, unverfälschten „Energiemix“ angereichert sind.
Ich habe die Salzräume für mein Enkelkind gemacht und ich würde es sofort wieder machen, denn heute geht es ihm viel besser.
Margarete Heiligenbrunner
Hilfreiche Anwendung
„Salz besitzt eine reinigende Wirkung und transportiert Stoffe aus dem Körper, die nicht in ihn hineingehören“, so Heiligenbrunner. So habe das Salz etwa einen sehr schleimlösenden Effekt. Leute mit Husten, Asthma, der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) oder auch Beschwerden durch Allergien suchen die Salzräume regelmäßig auf. Für Menschen mit „Burn-out“ sei die Salzgrotte ebenfalls eine beliebte Anwendung, da Salz eine beruhigende Wirkung habe.
Salzgrotte für Kinder
Auch in Heiligenbrunners familiärem Umfeld habe Salz bereits seine Wirkung erwiesen. Als sie 57 Jahre war, startete die heute 65-Jährige beruflich noch einmal neu durch und das aus einem einzigen Grund: „Ich habe die Salzräume für mein Enkelkind gemacht, der eine starke Neurodermitis hatte, und ich würde es sofort wieder machen, denn heute geht es ihm viel besser.“
Damals gab es in Oberösterreich noch keine Möglichkeit für Kinder Salzräume zu besuchen. Heute ist das anders, denn mittlerweile gibt es vielerorts die Möglichkeit diese Anwendung auch mit den Kleinen zu machen. In Heiligenbrunners Salzgrotte wird den Kindern bei der Sitzung, die circa 45 Minuten dauert auch nicht langweilig. Spielsachen und ein Sternenhimmel an der Decke im Familienraum sorgen für Unterhaltung, wodurch die Anwendung wie im Nu vergeht.
Ergänzung zur Schulmedizin
200 Kinder pro Monat besuchen Heiligenbrunners Salzgrotte mittlerweile. Für Kinder unter zehn Jahren ist der Eintritt sogar kostenlos.
Ihrem Eindruck nach würde die Anwendung immer beliebter: „Es ist eine tolle Ergänzung zur klassischen Schulmedizin.“ Nicht ohne Grund sei Salz bereits seit so langer Zeit als „weißes Gold“ bekannt. Bereits bei einem kleinen Schnupfen fällt Kindern das Atmen bekanntlich schwer. Zur Vorbeugung gegen Krankheiten und zur Immunstärkung wie zum Beispiel vor dem Kindergarten- oder Schulstart sei eine Sitzung in den Salzräumen daher auch in der Herbstzeit äußerst beliebt. Für die kältere Jahreszeit steht somit entspannten Stunden für die Stärkung von Körper und Geist in einer Umgebung – fast wie am Meer – nichts mehr im Wege.
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