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Wo Sterne zum Greifen nah sind

Erst war es der Kaiser, dann kulturelle Größen, die sich zur Sommerfrische ins Salzkammergut begaben. Längst bedeutet die Region Urlaubsfreude für jedermann, der die Idylle daheim sucht.

Wer im Salzkammergut Urlaub macht, der zählt das Wandern, Baden oder Radfahren zu seinen liebsten Freizeitaktivitäten. All das und noch viel mehr lässt sich an, um und zwischen Traunsee und Wolfgangsee, Attersee und Mondsee tun begleitet von kulinarischer Vielfalt bis hin zu von Hauben und Sternen umgebenen Fine-Dining-Erlebnissen.   

Wo der Himmel noch dunkel ist

Romantische Sternstunden der anderen Art bietet der Naturpark Attersee-Traunsee mit dem ersten Sternepark Österreichs, im April 2021 offiziell zertifiziert von der „International Dark-Sky Association“. Es handelt sich dabei um ein Nacht-Landschaftsschutzgebiet, das dazu beitragen soll, die natürliche Dunkelheit des Nachthimmels zu erhalten. Der rund 106 Quadratkilometer große Sternepark umfasst die Gemeinde Steinbach am Attersee sowie Teile der Gemeinden Altmünster, Aurach am Hongar, Schörfling und Weyregg. Wer beim Blick auf die Sternenwelt am Himmel tiefer eintauchen will, der ist auf der Sternwarte Gahberg in Weyregg am Attersee bestens aufgehoben. Dort bietet der Astronomische Arbeitskreis Salzkammergut auch Führungen an.  

Die Sterne zum Aufspießen gibt es etwa im Restaurant Bootshaus in Traunkirchen (Teil der „Gröller Hospitality“ der Familie Gröller), wo der vielfach prämierte Spitzenkoch Lukas Nagl zuletzt auch mit einem Michelin-Stern in Grün für nachhaltige Küche ausgezeichnet worden ist. Ebenfalls in Traunkirchen bietet das Restaurant „s‘Paul“ von Paul Wieder Haubenküche, von Guide Michelin mit einem „Bib Gourmand“ für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis ausgezeichnet. „Paula“ wiederum heißt das Sternelokal am Wolfgangsee, wo Gourmetküche serviert wird von Chef Sebastian Leutgeb. Die Dichte an erstklassigen Wirtshäusern in der Region ließ das „MundART“-Festival entstehen, einen Reigen aus Genussveranstaltungen rund um den Wolfgangsee (wieder im April 2026). 

Was sich im Wolfgangsee so tummelt, das weiß niemand besser als Nikolaus Höplinger aus St. Wolfgang. Der Berufsfischer, in dessen Familie sich seit 1786 die Fischereirechte für den Wolfgangsee befinden. Etwa zwei Drittel des täglichen Fangs wird an die Gastronomie verkauft, der Rest in filetierter, gekochter, marinierter oder geräucherter Form direkt an die Konsumenten. „Unsere Philosophie ist es, Fische erst aus dem See zu nehmen, wenn sie sich mindestens ein- oder zweimal reproduziert haben. Das lässt sich durch die Maschengröße der Netze regulieren“, erklärt Höplinger.

Traditionell geht es auch in der Erlachmühle in Mondsee zu: Erstmals erwähnt wurde diese im Jahr 1416, mittlerweile ist sie die einzige noch in Betrieb befindliche Mühle im ganzen Mondseeland, in der noch Getreide gemahlen wird. Schwarzbrot wird dort seit mehr als 500 Jahren erzeugt bis heute, wo mit Antonia Wienerroither schon wieder die junge Generation am Werk ist. Sie ist die jüngste Müllermeisterin Österreichs und dazu Konditorin und Patissiere. Daher gibt es in der eigenen Jausenstation nicht nur Holzofenbrot nach altem Rezept, sondern auch süße Gaumenfreuden. 

Audio-Wanderung

Nicht bis zu den Sternen, aber doch hoch hinaus geht es am Baumwipfelpfad samt Aussichtsturm und Tunnelrutsche am Gmundner Grünberg. Der Berg selbst ist dank Seilbahn auch barrierefrei zu erreichen, Familien freuen sich über Sommerrodelbahn und Spielplatz. Wer hingegen weit wandern will, der kann sich nach Bad Ischl aufmachen: Der „Große Welt-Raum-Weg“, ein Projekt der Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut 2024, ist ein Audio-Kunstwerk von Christoph Viscorsum, das in sieben Etappen verläuft. Die mehrtägige Wanderreise führt dabei durch 14 Hör- und Erfahrungsräume bis in die Steinwüste des Toten Gebirges. 


Salzkammergut-Ideen

Frischen Fisch aus dem Wolfgangsee gibt es im Geschäft der Fischerei Höplinger, die seit 1786 das Fischereirecht am Wolfgangsee besitzt.

Gmundner Keramik bietet Führungen und Fabriksverkauf, auch Geschirr selbst bemalen ist möglich.

Die Kur- und „Kaiserstadt“ Bad Ischl lockt nicht nur mit Kaiservilla samt Kaiserpark, sondern auch als Ausgangspunkt für Wanderungen und Ausflüge.

Für Kulinarik am Mondseeufer steht das Restaurant Apollo Aussichtsdeck mit Blick auf den See, den Schafberg und die Drachenwand.

Bildquellen

  • seehotel-das-traunsee-mit-restaurant-bootshaus (c) Gröller Hospitality – christof-wagner: Groeller Hospitality - Christof Wagner