Gemüse aus dem Topf
Frischen Salat vom Balkon holen – und ebenso Tomaten, Paprika, Gurken und ein paar Bohnen? Ja, das ist möglich, denn um sein eigenes Gemüse zu ernten, braucht es nicht unbedingt das klassische Beet im Garten. Vor allem Fruchtgemüsearten vom Paradeiser bis zum Pfefferoni, Salate, einige Kohlgewächse und Hülsenfrüchte können auch in Trögen oder Töpfen angebaut werden. Einfache Regel: Je größer das Gemüse desto größer soll das Gefäß sein.
Nachwachsende Sorten im Topf bevorzugen
„Ideal ist, was immer wieder nachwächst und länger zu ernten ist, etwa Pflücksalate oder Spinat“, sagt Gabi Wild-Obermayr vom gleichnamigen Gemüsehof in Niederneukirchen. Sie empfiehlt, ausreichend große Gefäße zu wählen, da Gemüse doch höhere Ansprüche hat als Kräuter. Wichtig sei auch die Befüllung der Töpfe: „Eine Schicht Schafwolle am Boden nimmt Feuchtigkeit auf und versorgt in der Vegetationszeit mit Nährstoffen.“ Darauf kommt normale Gartenerde, idealerweise mit Humus vermischt. Gekaufte, torfige Erde sei meist zu sauer.
Gegossen werden soll je nach Witterung, nicht nach einem fixen Programm. Die Gemüsebäuerin empfiehlt eine Fingerprobe in den Topf. „Man kann auch mit Untertöpfen arbeiten und diese mit Wasser füllen, dann sieht man, wie viel eine Pflanze trinkt“, so Wild-Obermayr. Wo es viel zu ernten gibt, muss auch gedüngt werden. „Gemüsepflanzen in Töpfen müssen versorgt werden, da sie so isoliert sind“, sagt die Expertin.
Natürlich düngen mit Brennnesseljauche
Brennnesseljauche ist ein natürlich nährendes Mittel und kann ganz einfach selbst hergestellt werden: Brennnessel pflücken und in einem großen Eimer mit Wasser – ideal wäre Regenwasser – ansetzen. An einem warmen, sonnigen Platz gären lassen, bis eine homogene, braune Flüssigkeit entsteht (dauert etwa 14 Tage). Dann wird die Brennnessel-Jauche im Verhältnis 1:10 bis 1:20 zum Gießwasser gegeben. Fruchtgemüse und Kohlgewächse damit in der Hauptvegetationszeit einmal wöchentlich düngen. Tipp: Etwas Steinmehl dazugeben, dann riecht die Jauche nicht so stark.
Ist das Platzangebot beschränkt, leisten Rankhilfen gute Dienste, um das Gemüse hochzuziehen. Gitternetze, Spaliere oder auch von oben befestigte Schnüre können genutzt werden.
Die meisten Gemüsesorten brauchen viel Sonne. Wenn sie windgeschützt stehen, trocknet die Erde nicht so schnell aus. Unterpflanzungen aus Kräutern wirken zusätzlich beschattend und bewahren vor dem Austrocknen. Bei Fruchtgemüse eignen sich etwa Dill, Basilikum oder Majoran gut, Salate lassen sich mit Kerbel oder Schnittlauch kombinieren.
Bildquellen
- Tomatenstock: Shutterstock - aquariagirl1970
- Zwiebeln: Shutterstock / tam_odin