Gesundheit

Fit durch den kalten Winter

Die Tage werden kürzer und die Temperaturen sinken. Mit wohltuenden Bädern, ausgewogener Ernährung und ausreichend Bewegung kommt man gesund durch die kalte Jahreszeit.

Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit werden immer mehr Menschen von Erkältungen und grippalen Infekten heimgesucht. Lust aufs Land gibt Tipps, wie man gesund durch die Erkältungszeit kommt und was zu tun ist, wenn der Hals bereits kratzt.

Temperaturansteigendes Fußbad

Wer im Winter mit immer kalten Füßen zu kämpfen hat oder bereits erste Erkältungsanzeichen verspürt, ist mit einem temperaturansteigenden Fußbad bestens beraten. Ein-fach eine Fußwanne mit lauwarmem (circa 32 Grad Celsius) Wasser füllen und beide Beine hineingeben. Innerhalb einer Viertelstunde sukzessiv heißes Wasser dazu gießen, bis eine Temperatur von circa 42 Grad Celsius erreicht ist. Fünf Minuten drinnen bleiben, danach die Füße gut abtrocknen, warm einpacken und eine halbe Stunde ruhen. Das Fußbad sorgt sofort für eine Mehrdurchblutung mit lokaler Überwärmung und zudem für die Verbesserung der Durchblutung im Nase-Rachen-Bereich, der bei einer Erkältung besonders angegriffen wird.

Thymianbad gegen Erkältungskrankheiten

Auch wenn man noch keine Erkältung hat, helfen Heilkräuter in der Prävention. Deshalb werden Kräuterbäder, etwa mit Thymian, empfohlen, der gegen Erkältungskrankheiten hilft. Die ideale Wassertemperatur beim Kräuterbad beträgt zwischen 35 und 38 Grad Celsius. Vorsicht ist geboten, wenn der Kreislauf an sich schwach ist, dann empfiehlt sich ein Dreiviertel- oder Halbbad statt einem klassischen Vollbad.

Ausgewogene Ernährung

Auch die Ernährung ist von großer Bedeutung für ein starkes Immunsystem.

  • Vitamin C und Zink: Ersteres verhindert als Antioxidans die Bildung von freien Radikalen und fördert zudem die Aufnahme von Zink. Besonders viel Vitamin C ist in folgenden saisonalen Lebensmitteln enthalten: Kren, Zitrusfrüchte, Brokkoli, Grünkohl, Hagebutten und Sanddorn. Zink ist ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems und an der Wundheilung beteiligt. Besonders viel Zink ist in Fleisch, Haferflocken, Nüssen und Hülsenfrüchten enthalten. 

Wer es scharf-würzig mag, ist hier in der Erkältungszeit mit Kren bestens beraten. Zwar kennen ihn die meisten klassisch zu Tafelspitz und Würstel, aber auch in Süßspeisen kommt er gut zur Geltung. Kren enthält viele Vitamine, unter anderem Vitamin B1, B2 und B6, Calcium, Magnesium und Eisen sowie doppelt so viel Vitamin C wie eine Zitrone. Die ätherischen Öle wie das Senföl der scharfen Wurzel haben bakterienhemmende, antibiotische Wirkung und stoppen bei einer aufkommenden Erkältung die Vermehrung der Bakterien.

  • Ballaststoffe für eine gesunde Darmflora: Der Darm spielt eine zentrale Rolle für ein starkes Immunsystem. Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse tragen zur Gesundheit der Darmflora bei. Ein gesunder Darm kann Krankheitserreger besser abwehren und sorgt dafür, dass wichtige Nährstoffe optimal aufgenommen werden.
  • Gesunde Fette für mehr Energie: In der kalten Jahreszeit hat der Körper einen höheren Energiebedarf, da er mehr auf den Wärmeerhalt achten muss. Gesunde Fette liefern nicht nur Energie, sondern enthalten auch wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Diese haben entzündungshemmende Eigenschaften und fördern die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems. Besonders reich an Omega-3-Fettsäuren sind: Nüsse, Samen (z. B. Leinsamen), Avocados, fetter Fisch und Algen.
  • Wärme von innen – die Kraft der Gewürze: Ingwer, Kurkuma, Zimt und Knoblauch sind wahre Wundermittel an kalten Wintertagen. Sie wirken antibakteriell und wärmend. Die Gewürze können in vielen verschiedenen Formen in den Speiseplan integriert werden, sei es durch Tees, Suppen oder Currys. Besonders Ingwertee ist ein wärmender Begleiter durch die kalten Monate und kann zudem bei Magenbeschwerden Völlegefühl und Übelkeit lindern.
  • Genügend trinken: Auch im Winter darf das Trinken nicht vernachlässigt werden – 35 ml Flüssigkeit pro Kilo benötigen Erwachsene am Tag. Warme Tees und Wasser unterstützen den Körper dabei, die Schleimhäute feucht zu halten. So werden Krankheitserreger leichter abgewehrt. Wem Leitungswasser zu langweilig ist, der kann es mit Ingwer, Zitrone oder Orangenscheiben verfeinern.

Lebensmittel mit Immun-Wirkung? 

In der Erkältungszeit werben Lebensmittelhersteller mit „Immunschutz“-Shots, „Immun-Fit”-Tees oder „Vitaminkraft“-Zuckerl um die Gunst der Konsumenten. „Gerade in der kalten Jahreszeit greifen viele Menschen zu Immun-Produkten in der Hoffnung, sich etwas Gutes zu tun. Doch hinter den vermeintlich gesundheitsfördernden Lebensmitteln steckt nichts als ein Marketing-Trick. Die meisten dieser Produkte bieten keinen nachweisbaren gesundheitlichen Vorteil für das Immunsystem“, erklärt Indra Kley-Schöneich von „foodwatch“. Die Organisation warnt davor, dass derartige Werbeaussagen Konsumenten in die Irre führen.

Aktuelle Recherche belegen: Derzeit sind circa 50 Lebensmittel im Handel erhältlich, die aufgrund von Aufmachung und Verpackung den Anschein erwecken, dass sie durch den Verzehr das Immunsystem stärken. Bei näherem Hinschauen zeigt sich: Viele dieser als gesund beworbenen Produkte sind echte Täuschungsmanöver. So enthalten mehrere der angepriesenen Getränke beispielsweise so viel Zucker, dass bereits mit einem Glas die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Tagesmenge von 25 Gramm überschritten wird. „Dass ein Getränk mit 25 Gramm Zucker pro Glas als Immun-Saft verkauft werden darf, ist absurd. Solche Produkte täuschen gesundheitsbewusste Menschen und untergraben das Vertrauen in Lebensmittelkennzeichnungen. Statt die Abwehrkräfte zu stärken, fördern diese Produkte damit Übergewicht, Diabetes und Karies – und gefährden langfristig die Gesundheit“, warnt Kley-Schöneich.

Ausreichend Bewegung: Nur nicht einrosten

Auch wenn das feucht-kalte Wetter nicht immer einladend ist, braucht ein gesunder Körper trotzdem ausreichend Bewegung. Besonders die Bewegung an der frischen Luft dient auch der psychischen Vorbeugung, etwa der bekannten „Winterdepression“.

Lebensfreude: Glück kultivieren

Viel zu oft übergeht man im Alltag positive Ereignisse. Das bewusste Genießen kleiner, positiver Erlebnisse und Emotionen kann jedoch die psychische Gesundheit unterstützen. Einfach die Genussmomente bewusst erleben, zum Beispiel eine Tasse guten Kaffees, ein freundliches Kompliment oder ein Erfolgserlebnis im Job oder Privatleben.

Wissenswert
Kneippen heißt nichts anderes, als bewusst und umfassend entlang der Säulen – Wasser, Heilkräuter, Ernährung, Bewegung und seelisches Wohlbefinden – präventiv auf die eigene Gesundheit zu achten.

Bildquellen

  • Mutter und Vater spielen mit Kind im Schnee: Halfpoint - stock.adobe.com