Spielen mit Kreativität, Freude und Fantasie
Kinder spielen aus einem inneren Antrieb heraus. Das Spielen ist dabei nicht an einem Zweck orientiert, sondern das Tun steht im Vordergrund. Und das soll Freude und Vergnügen bereiten, gleichzeitig werden dabei auch grundlegende Lernprozesse ermöglicht. Spielen können ist eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung einer späteren Arbeitshaltung – Ausdauer und Anstrengungsbereitschaft sind wichtige Elemente, die Kinder für ihr späteres Leben brauchen. Für das Spiel brauchen die Kinder Raum, Zeit, Material oder geeignete Spielgegenstände. Oft bevorzugen Kinder sogar scheinbar „wertloses“ Material, das aber auf vielfältigste Weise eingesetzt werden kann. Gerade in der Natur finden die Kinder Materialien, die viele Sinne ansprechen. Kinder erfühlen Oberflächen von Holz, Steinen oder Pflanzen, riechen den Duft und betrachten die Unterschiede der Beschaffenheit ihres „Spielzeugs“. Gegenstände des Alltags und besonders der Natur sind wertvolle Spielmittel.
Sich selbst kennen lernen
Durch das aktive Tun im Spiel lernen Kinder die Welt, in der sie leben, immer besser kennen. So erfahren sie über ihre Umwelt und auch über sich selbst jeden Tag Stück für Stück mehr. Kinder erwerben im Spiel Wissen über Gegenstände oder Materialien, über ihre Funktionsweise oder lernen neue Begriffe kennen. Vor allem aber wird die Fähigkeit, alltägliche Herausforderungen zu verstehen und zu bewältigen, im Spiel gestärkt. Spielen ist ein Ausdruck der Persönlichkeit, es gibt dem Kind den Freiraum zur Verarbeitung der Eindrücke, die es in der Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt benötigt. Besonders die sozialen und sprachlichen Kompetenzen, wie aufeinander Rücksicht nehmen, mit anderen zusammenarbeiten, einander zuhören oder das Aushandeln von Regeln, helfen den Kindern, sich ganzheitlich zu entwickeln.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich die Spielgegenstände der aktuellen Entwicklungsphase des Kindes anpassen müssen – so ist der Bewegungsdrang bei den Kindern bis sechs Jahren groß. Zuerst sind Nachziehtiere und Schaukelpferde geeignet, schließlich Springschnüre, Bälle, das Dreirad sowie Roller und Fahrrad. Gleichzeitig entwickelt sich die Sprache, Kinder versuchen sich in Rollenspielen, benötigen dafür Spielfiguren, wie Stofftiere oder Puppen, oder sie verkleiden sich gern. Die eigene Erlebniswelt spielt dabei eine große Rolle, so werden Situationen beim Einkaufen, beim Arzt oder in der Küche nachgespielt. Um dem Drang der Kinder nach dem Bauen, Malen und Basteln entgegenzukommen, gibt es Steckspiele, Knetmasse, Malutensilien, Puzzles oder Bastelmaterial, das die Kinder in der Natur finden. Erfolgserlebnisse beim Herstellen eigener Dinge stärken zusätzlich auch das Selbstbewusstsein.
Dipl.-Päd. MA Christa Blumenschein
Bildquellen
- Kind: Fotolia - Igor Yaruta