Macherei

Mit Pech zum Glück

Den Beinamen„Heilsam“ trägt das Pechöl nicht von ungefähr. Mario Thauerböck aus Kaltenberg hat das alte Handwerk des Pechölbrennens für sich entdeckt.

Das Pechölbrennen im östlichen Mühlviertel wurde 2013 als traditionelles Handwerk von der Unesco in ihr Verzeichnis als „immaterielles Kulturerbe“ aufgenommen. Das Wissen über das Pechölbrennen im östlichen Mühlviertel ist Jahrhunderte alt und war weit verbreitet. Davon zeugen die mehr als 90 Pechölsteine, die in der Region noch vorzufinden sind. Heute gibt es nur mehr einige wenige Pechölbrenner. In der Volksmedizin war das flüssige Harz ursprünglich weit verbreitet. Heute wird das Pechöl wieder bei kleineren medizinischen Belangen von Tier und Mensch eingesetzt.

Im folgenden Bildstreifen sehen Sie, wie Pechöl mithilfe eines Pechölsteines hergestellt wird.

1| Kienholz aus der Föhre mit hohem Harzanteil ist das Ausgangsprodukt.

2| Durch die Hitze tritt das Pechöl aus dem Holz heraus.

3| Ein Blatt ist in den Stein gemeißelt, in den Rinnen sammelt sich das Pechöl.

4| Eng aneinander wird das Holz geschlichtet. Praktikantin Ricarda schaut genau zu.

5| Das Holz wird mit Tannenzweigen abgedeckt.

6| Mit Rasenziegeln wird der Meiler abgeschlossen.

7| Dann wird angezündet.

8| Langsam glost das Holz im Inneren des Meilers.

9| Um die Luftzufuhr zu regeln, werden Löcher gemacht.

10| Das erste Pechöl tropft aus dem Stein. Etwa 1,5 Liter Pechöl werden pro Stein gewonnen. Auch Johanna, die zweieinhalbjährige Tochter, ist von der Kunst des Pechölbrennens scheinbar angetan.

11| Das Pechöl wird in Gläsern zu 25 ml abgefüllt. Eine Schicht Wasser sorgt dafür, dass das Pechöl nicht austrocknet. Ein Gläschen Pechöl kostet 14,50 Euro.

Bildquellen

  • Pechölbrennen: Lust aufs Land/Anni Pichler