Vorbereitet in den Winterschlaf
GARTEN. Bevor es in den wohlverdienten Winterschlaf für Natur und Gärtner geht, steht noch eine betriebsame Zeit an. Gerade im Herbstgarten muss noch viel erledigt werden, damit auch im kommenden Jahr das hauseigene kleine Paradies in frischem Grün und mit neuer Kraft erwacht.
September – die letzten warmen Sonnenstrahlen nutzen
Am 1. September hat der meteorologische Herbst begonnen – mag es auch witterungsmäßig oft nicht so scheinen. Häufig beschert der Altweibersommer Gartenfreunden noch einmal eine große Portion Wärme, die es auf jeden Fall zu nutzen gilt, denn es gibt viel zu tun und zu ernten. Insbesondere beim Kernobst ist jetzt Haupterntezeit. Ob die Äpfel und Birnen reif sind, erkennt man mittels „Drehtest“. „Dazu die Frucht anheben und drehen. Geht der Fruchtstiel leicht herunter, ist sie reif zum Verzehr oder zur Lagerung“, erklärt Johannes Hofmüller, Landesgärtnermeister von Oberösterreich.
Auch Fallobst ebenso wie zu Boden gefallenes Laub gilt es nun aufzusammeln. Beides kann mit gesundem Pflanzenmaterial kompostiert werden. Doch aufgepasst: Um nicht Scharen von Insekten anzulocken, Obst niemals obenauf liegen lassen, sondern mit trockenem, strohigem Material bedecken.
Wer nicht mehr weiß, wohin mit den Gartenabfällen, der sollte überlegen ein Hochbeet anzulegen. Neben der sinnvollen Verwertung von überschüssigem Pflanzenmaterial bietet dieses auch diverse andere Vorteile:
- angenehme Körperhaltung, kein Bücken
- Schutz vor Schnecken und Nagern
- schneller Pflanzenwuchs durch natürliche Wärme und nährstoffreiche Erde
- ergiebigere Ernte
- toller Blickfang
Zu Monatsende ist schließlich auch der Zeitpunkt gekommen, um immergrüne Laubgehölz-Hecken zu stutzen. Auch zum Bluten neigende Laubbäume wie die Walnuss sollten geschnitten werden, da Ende September nur wenig Saft austritt und die Wunden noch vor dem Winter verheilen können.
Des Weiteren empfiehlt Hofmüller abgeerntete Gartenbeete mit Wintergemüse zu bepflanzen. „Es gibt eine Reihe von Gemüsearten wie Grünkohl, Asia-Salate und Kohlsprossen, die den Winterfrösten trotzen. So hat man auch in der kalten Jahreszeit ‚Wintamine‘ aus dem eigenen Garten.“
Oktober – heute pflanzen, morgen an Blumen und Bäumen erfreuen
Im goldenen Oktober ist Aufräumen angesagt. Der Rasen gehört ein letztes Mal gemäht. Außerdem muss er unbedingt vom Laub befreit werden – ansonsten riskiert man braune Flecken durch Fäulnis.
Der zehnte Monat des Jahres ist aber auch prädestiniert zum Pflanzen von Obstbäumen. Auch hier hat Hofmüller einige hilfreiche Tipps: „Das ausgehobene Pflanzloch sollte mindestens eineinhalb bis zweimal so groß wie der Kübel sein. Auch das Auslegen der Pflanzgrube mit Wühlmausgitter ist von Vorteil. So haben die kleinen Nager keine Chance.“ Beim Auffüllen des Lochs durch eine Mischung aus abgereiftem Kompost und ausgehobener Erde rät der Experte darauf achtzugeben, dass die Veredelungsstelle eben mit der Erde abschließt.
Auch die Frühlingsblüher müssen nun in den Boden. Sie werden am besten in Gruppen und im Abstand der Zwiebelgröße zur Erdoberfläche gesetzt.
Zentrale Aufgabe im November: Der Schutz vor Kälte und Frost
Wenn die Tage zusehends kürzer werden, Nebel übers Land zieht und Kälte vom Winter kündet, steht Frostschutz am Plan. Rosen etwa werden mit Erde oder Kompost angehäufelt, sodass die empfindliche Veredelungsstelle gut bedeckt ist. Zusätzlich können sie mittels Reisig oder Winterschutzfließ abgedeckt werden. Besonders Letzteres darf aber nicht so eng gezogen werden, dass die Pflanze keine Luft mehr bekommt. „Außerdem sollte man abgefallenes Laub ringsherum entfernen. So kann man Pilzkrankheiten wie dem Sternrusstau vorbeugen“, sagt Hofmüller. Der Bildung von Frostrissen an Obstbäumen kann durch Auftragen eines weißen Kalkanstrichs präventiv entgegengewirkt werden.
Letztlich gilt es aber nicht nur die Pflanzen vor der Kälte zu schützen. Daher nicht vergessen: Wasserleitungen abdrehen und Gartenschläuche aufgerollt und frostfrei lagern.
Über die Wintermonate
Auch wenn Müßiggang angesagt ist, so ganz aus den Augen lassen sollte man den Garten von Dezember bis Februar nicht.
Hier eine kleine To-do-Liste für die Winterzeit:
- immergrüne Pflanzen gießen (alle zwei Wochen)
- schneebruchgefährdete Pflanzen binden
- Wintergemüse laufend ernten
- Futterstellen für Vögel aufbauen und betreuen
- Schneelast entfernen
- Gewächshaus reinigen
- Gartenwerkzeug putzen und in Schuss bringen
- Chicorée ziehen
- ab den ersten frostfreien Tagen Bäume schneiden
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