Gesundheit aus der Tasse
Tees aus der heimischen Natur wärmen in der kalten Winterzeit und stecken voller Superkräfte für Körper und Seele.
Eine warme Tasse Tee gilt in der Winterzeit als äußerst beliebt. Doch Tee ist nicht gleich Tee. So gibt es streng genommen nur eine Teepflanze, die der Welt seit Jahrtausenden ein wertvolles Getränk schenkt. Klassische Teesorten wie schwarzer, grüner oder weißer Tee stammen von den Blättern von ein und derselben Pflanze der „Camellia sinensis“. Diese ist ein Strauchgewächs und bevorzugt das tropische Klima. Aufgrund dessen ist die „Camellia sinensis“ vor allem in den weltbekannten, traditionellen Teeländern China, Indien oder Japan verbreitet.
Gesunde Aufgüsse aus der Region
Doch auch Aufgüsse mit anderen Pflanzen – die auch hierzulande wachsen – werden häufig als Tee bezeichnet. So gibt es eine große Vielfalt an Aufgüssen mit Kräutern, Wurzeln, Blättern, Samen, Blüten oder Früchten. Einige davon gelten als altbekannte Hausmittel, die bereits von Hildegard von Bingen eingesetzt wurden. „Vieles, das auf den heimischen Wiesen wächst, kann für Tees verwendet werden. Man muss sich nur damit beschäftigen“, erläutert Kräuterpädagogin Christine Stummer von der Kräuteralm in Klaffer am Hochficht. So stecke vieles aus der Natur voller Kräfte für Körper und Seele, wie zum Beispiel:
■ Frauenmantel: Das vielseitige Heilkraut wird bereits seit Jahrhunderten eingesetzt und kann krampflösend und hormonregulierend wirken.
■ Thymian: kann schleimlösend wirken und bei Husten oder Schnupfen helfen.
■ Kamille: kann entzündungshemmend wirken und bei Verdauungsproblemen helfen.
■ Fenchel: kann verdauungsfördernd und entzündungshemmend wirken und bei Blähungen oder Erkältungen eingesetzt werden.
■ Minze: kann krampflösend wirken und bei Übelkeit helfen.
■ Mädesüß: kann schmerzlindernd wirken und bei Erkältungen unterstützen.
■ Holunder: kann immunstärkend wirken und bei Erkältungen eingesetzt werden.
■ Brennnessel: kann reinigend und stoffwechselanregend wirken und bei Abgeschlagenheit oder Blasenentzündungen helfen.
■ Ringelblume: kann entzündungshemmend wirken und auch bei Erkältungen helfen.
Darüber hinaus gibt es viele Blüten wie Kornblumen, Malven, Lavendel, Schafgarbe oder Veilchen, die kräftigend wirken können. Hagebutten enthalten weiters eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen und können ebenfalls das Immunsystem stärken. Bei der Nutzung von Heilpflanzen zu Therapiezwecken empfiehlt sich weiters eine Absprache mit erfahrenen Pflanzenheilkundigen.
Teemischungen selber machen
Sammeln: Für das Sammeln eignen sich am besten die Frühlings- und Sommermonate, da in dieser Jahreszeit am meisten auf den heimischen Wiesen wächst. „Dabei sollte darauf geachtet werden, wo man sammelt. Der Straßenrand etwa eignet sich nicht dafür. Es ist wichtig, dass man auf die Qualität achtet. Nur wer ,Eins-a-Ware‘ heimbringt, bekommt am Ende auch ein ,Eins-a-Produkt‘“, erklärt Stummer, die auf ihrer Kräuteralm auch Seminare wie etwa die „Kräuter-Auszeit“ anbietet. Weiters sei es ratsam nur jene Pflanzen zu sammeln, die man auch zu 100 Prozent selbst bestimmen kann. „Wenn man sich in der Bestimmung sicher ist, sollten die Kräuter in einem jungen Stadium, am besten vormittags geerntet werden. Da stecken sie voller Power, denn in der ersten Tageshälfte sind die Pflanzen noch nicht ausgetrocknet“, ergänzt Stummer weiters. Frisch nach der Ernte enthalten diese besonders viele Wirkstoffe, doch auch getrocknet können sie zu wohltuenden Tees verarbeitet werden.
Trocknen: Dafür empfiehlt es sich geschnittene Zweige etwa gebündelt und kopfüber aufzuhängen. Blüten hingegen können zur Trocknung auf ein Netz aufgelegt werden. Als Trocknungsort eignet sich darüber hinaus am besten ein warmer, trockener und dunkler Raum. In der prallen Sonne sollte man die Zutaten hingegen besser nicht trocknen, da sie so ihre wertvollen Inhaltsstoffe verlieren. Dass die Pflanzen gänzlich trocken sind, erkennt man am besten, indem man sie berührt dabei sollte es rascheln.
Mischen: Für eine eigene Teemischung können die getrockneten Pflanzen anschließend zusammengemischt werden. Dazu sollten alle Zutaten vorsichtig, beispielsweise mit den Händen, ungefähr in die gleiche Größe gebracht werden.
Lagerung: Für die Lagerung eignet sich am besten ein Glas- oder Keramikgefäß.
Vorteile handgesammelter Tees
Handgesammelte Tees aus der Region würden darüber hinaus viele Vorteile mit sich bringen: „Die Natur schenkt uns so viele Heilmittel, dafür sollten wir dankbar sein. Durch die Handernte weiß man außerdem genau, was im Aufguss enthalten ist. Eine Maschine kennt die genauen Unterschiede nicht und sie erkennt zum Beispiel auch keinen Mehltau (weit verbreitete Pilzerkrankung). Bei der Handernte kann man sich das alles richten und auf die Qualität der gesammelten Pflanzen achten“, so Stummer. Auf der Webseite unter www.kraeuteralm.at ihres „Green Care“-zertifizierten Auszeithofs gibt es viele interessante Angebote zum Thema Tees aus handgepflückten Kräutern.
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