Von der Blüte bis zum Honig
REPORTAGE. Die Honigbiene zählt mit dem Schwein und dem Rind zu den drei wichtigsten Nutztieren der Welt und leistet einen enorm wertvollen Beitrag für die Ernährungssicherheit.
Einmal um die Welt und wieder zurück – es ist kaum zu glauben aber wahr. Ungefähr 40.000 bis 120.000 Kilometer legt die Biene für ein Kilogramm Honig zurück. Das entspricht in etwa dem ein- bis zweifachen Umfang der Erde. Um ihre Honigblase zu füllen, muss das fleißige Nutzinsekt darüber hinaus, je nach Blütenart, zwischen 15 und 100 Stück anfliegen. Das ergibt für ein reichlich befülltes Honigglas circa 900.000 bis sechs Millionen Blüten. Schnell wird also deutlich, wie arbeitsintensiv die Tätigkeit der Biene ist.
Bienen sichern die Ernährung
Produkte wie Honig, Bienenwachs, Propolis oder das für seine gesundheitliche Wirkung so bekannte „Gelée royale“ können durch die Bienenhaltung hergestellt werden. Nicht zu vergessen ist jedoch ein noch viel wertvolleres Ergebnis der Tätigkeit dieses doch so kleinen Tierchens: die Bestäubungsleistung. Ohne Bestäuber sehe die bunte Welt mit ihrer Vielfalt an Pflanzen sehr eintönig aus. Gut die Hälfte aller Blütenpflanzen ist auf Bestäuber angewiesen. So ergab eine Studie, dass Pflanzen, die seltener von Bestäubern aufgesucht werden als andere, schwinden. Auch 80 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Kulturen in der EU sind von der Insektenbestäubung wie etwa durch die Honigbiene abhängig. Somit ist diese ein unverzichtbarer Partner für die heimischen Bäuerinnen und Bauern. Insbesondere der Raps zählt zu einer sehr beliebten Trachtpflanze bei Honig- und Wildbienen und wird daher gerne von Erwerbsimkern mit ihren Bienenvölkern aufgesucht. Durch ihre Mithilfe kann der Ertrag der eigentlich selbst bestäubenden Nutzpflanze um zehn bis 40 Prozent gesteigert werden.
Stärkstes Bienenbundesland
Um Insekten vor den notwendigen Pflanzenschutzmaßnahmen zu schützen, ist ein enger Austausch und Informationsfluss zwischen Landwirt und Imker notwendig. Durch Initiativen des oberösterreichischen Bienenzentrums wird die Zusammenarbeit laufend verbessert. Dies macht sich auch bereits bemerkbar. So steige die Zahl an Bienenvölkern in Österreich seit vielen Jahren und liege nun bei 456.000. Oberösterreich ist dabei mit auf Kurs und sogar das Bundesland mit den meisten Imkern und Bienenstöcken in ganz Österreich.
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