Wie man sich bettet…
… so liegt man. Besonders gut schläft es sich auf Daunenpolster und -bettdecken. Sie sind atmungsaktiv, speichern Körperwärme und wirken temperaturregulierend. Um auch wirklich „gut schlafen zu können“, sollte man aber auf die Herkunft der Daunen achten.
Weiß, federleicht und filigran sind nicht nur Schneeflocken, sondern auch Gänsedaunen. Gerade in der kalten Jahreszeit spenden sie in Form von Jacken und Bettwaren wohlige Wärme. Bevor sie aber den Menschen zu Nutze sind, wärmen sie ihren Urheber, die Gans. Gut verborgen unter dem äußeren Federkleid, liegen die feinen, kleinen Federn. Anders als die Konturfedern besitzen sie nur einen kurzen Kiel, dafür aber lange strahlenförmige und elastische „Ästchen“. Diese Verästelungen umschließen ein großes Luftvolumen, sodass sich im Daunenkleid kleine Luftpolster bilden, die das Tier vor Wind und Kälte schützen. Die Daune ist sozusagen die natürliche Isolierung der Gänse.
Haltung beeinflusst Daunenqualität
Herkunft, Fütterung, Tieralter. Diese und andere Faktoren beeinflussen die Qualität von Daunen und sind letztlich auf die Haltung zurückzuführen. Leider ist diese von Land zu Land sehr unterschiedlich. In den europäischen Hauptproduktionsländern Ungarn, Polen und Frankreich werden die Tiere binnen kürzester Zeit gemästet. Auch das Stopfen, bei dem bis zu dreimal am Tag ein Metallrohr in den Gänsehals gesteckt und ein Kilo Maisbrei in den Magen gepumpt wird, wird dort zur Herstellung der kulinarischen Spezialität „Stopfleber“ praktiziert. Bei der Schlachtung sind die Masttiere dann gerade einmal acht bis zehn Wochen alt. Doch damit nicht genug. Denn in Osteuropa werden die Tiere teilweise auch lebendig gerupft – obwohl in der EU gesetzlich verboten. In China, dem weltweit größten Produzenten, ist Lebendrupf ohnehin weit verbreitet.
„Gans im Glück“ leben die Tiere dagegen auf den Betrieben der österreichischen „Weidegans“-Produzenten. Obfrau Heidi Hebesberger erzählt: „Die Gösseln kommen frisch geschlüpft auf den Hof und werden im 30 Grad warmen Stall aufgezogen. Nach 14 Tagen dürfen sie auf die Wiese, in den Babyauslauf. Auf den Weiden wachsen sie dann den ganzen Sommer bis in den Herbst hinein auf.“
Zwischen Martini und Weihnachten werden die circa 24 Wochen alten Tiere dann geschlachtet und anschließend gerupft. Mit der Betonung auf anschließend. Zu diesem Zeitpunkt sind die Daunen bereits voll ausgereift und haben beste Wärme- und Isolierfähigkeit. In Japan genießen solche Daunen sogar den Status von Luxusgütern. Denn schließlich ist guter Schlaf Gold wert.
Bestens gebettet
Daunenbettwaren schaffen das perfekte Umfeld für erholsamen Schlaf. Hebesberger erklärt wieso: „Die Daune wirkt temperaturregulierend und hat die Fähigkeit Feuchtigkeit aufzunehmen und von selbst wieder abzugeben. Wenn man die richtige Decke hat, gibt es im Bett kein Schwitzen mehr. Man legt sich hinein und es ist sofort warm und kuschelig-weich.“ Hinsichtlich Pflege empfiehlt die Daunen-Expertin die Decken täglich auszuschütteln und regelmäßig zu lüften. Heutige Daunendecken können zur Reinigung auch problemlos in die Waschmaschine gegeben werden. Wer diese Tipps befolgt, hat garantiert über viele Jahre Freude am Daunenbett. Die Daune ist also wahrlich ein Geschenk der Natur, besser gesagt der Gans. Wem noch eine gute Idee für ein Weihnachtsgeschenk fehlt, der ist mit einer Daunendecke „made in Oberösterreich“ bestens bedient.
Von der Daune zur Decke
Nach dem Rupfen werden die Daunen gewaschen, sortiert und getrocknet. Um einen Polster zu füllen, braucht es die Daunen von vier bis fünf Gänsen, für eine Bettdecke ist die fünffache Menge nötig. Auch die Daunen von Enten finden für Bettwaren Verwendung. Ihre Fähigkeit Wärme zu halten ist aber um 15 Prozent geringer. Mit einer Ausnahme: der Eiderdaune. Das Brustgefieder der hoch im Norden wild lebenden Eiderente ist die wärmste und kostbarste Daune der Welt. Eine Winterdecke kostet circa 3500 Euro.
Bildquellen
- Gänse: Yoshihito Kagami, YesPhotographers– Stock.adobe.com