Bowl – eine runde Sache
ERNÄHRUNG – Genuss, Regionalität und gesunde Ernährung vereint in einer Mahlzeit. Mit dem runden Trendgericht lässt sich das – auch ohne exotisches Superfood – verwirklichen.
Teller, das war einmal. Die „Schüssel des Glücks“ oder auch Buddha Bowl ist von der Gastronomie bis hin zu den Social-Media-Kanälen omnipräsent.
Die große Beliebtheit der Bowl resultiert vor allem aus der Fülle von Kombinations- und Variationsmöglichkeiten. Ob süß oder sauer, heiß oder kalt, vegan oder mit Fleisch – für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Eine ausgewogene Mahlzeit
Charakteristisch für diese neue Art zu essen, sind neben der innovativen Anrichtemethode der bunte und komponentenreiche Inhalt.
Bei der Zusammensetzung gilt grundsätzlich: Erlaubt ist was schmeckt! Nichtsdestotrotz sollte aber in Anlehnung an die Grundidee der Bowl –
das Gewährleisten einer ausgewogenen vitaminreichen Ernährung – auf deren Inhalt geachtet werden. Neben viel Obst und Gemüse, sollten daher komplexe Kohlenhydrate, eine hochwertige Eiweißquelle und gesunde Fette, Bestandteile der Bowl sein.
Ungeachtet dessen lassen sich Bowls in kurzer, unkomplizierter Weise zubereiten. Perfekt also für all jene, die im hektischen Alltag oft zu wenig Zeit und Muse zum Kochen haben. Denn neben dem überwiegend roh verwendeten Obst und Gemüse können auch Reste vom Vortag perfekt in die Mahlzeit eingebunden werden. Durch den bunten Mix an verschiedenen Lebensmitteln entsteht immer eine leckere Mahlzeit.
Heimisches Superfood bevorzugen
Der Ursprung der Bowl liegt in der buddhistischen Oryoki-Esskultur, deren Ziel der bewusste und achtsame Umgang mit Lebensmitteln und den daraus bereiteten Mahlzeiten ist. Um diesen zentralen Gedanken Rechnung zu tragen, sollte daher auch bewusst auf exotisches Superfood verzichtet werden. Denn nicht immer lohnt sich ein Blick über den Rand der Suppenschüssel. Heimische Alternativen zu Reis, Quinoa, Chia, Acaibeere, Avocado und Co. gibt es nämlich durchaus.
An Stelle des vorrangig verwendeten Reis eignen sich etwa Polenta, Graupen, Grünkern oder Hirse als Kohlenhydratlieferanten. Eine weitere tolle Option ist die Kartoffel. Früher fälschlicherweise als Dickmacher tituliert, ist die Knolle in Wirklichkeit kalorienarm, dafür aber reich an hochwertigem Eiweiß und essenziellen Vitaminen und Mineralstoffen. Gesunde Fette finden sich nicht nur in Avocados, auch Walnüsse und heimische Süßwasserfische wie die Forelle oder der Karpfen sind reich an hochwertigen Lipiden. Gleiches gilt für die ballaststoffreichen Leinsamen, die damit die bessere und preiswertere Wahl zur Importware Chia sind. „Auch regionale Öle, wie das nussige Hanföl oder das geschmacksintensive Leindotteröl, sind reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Vermischt mit etwas Joghurt ergeben diese ein leckeres mayonnaiseähnliches Topping“, so Ernährungswissenschafterin Katrin Fischer von der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Für süße Bowls, etwa zum Frühstück, sind Haferflocken und Buchweizen empfehlenswert. Dazu passen auch gut die heimischen Superfoods Heidelbeere, Sanddorn und Johannisbeere. Die kleinen runden Beeren schmecken nicht nur fabelhaft, sondern können dank ihres hohen Gehalts an sekundären Pflanzenstoffen und Vitamin C leicht mit den exotischen Pendants Acai- und Gojibeeren mithalten.
Summa summarum lässt sich mit der Nährstoffbombe „Bowl“ also in kurzer Zeit eine gesunde Mahlzeit aus regionalen Lebensmitteln zaubern. Damit ist dann nicht nur der Gesundheit Gutes getan, sondern auch der heimischen Landwirtschaft.
Superfood
Unter dem Begriff Superfood werden Lebensmittel zusammengefasst, die eine überdurchschnittliche Nährstoffdichte besitzen. Die Nährstoffdichte wiederum gibt die Relation von Nährstoffen zu Energiegehalt an. Besitzt nun ein Nahrungsmittel eine hohe Nährstoffdichte, so liefert es dem Körper viele essenzielle Vitamine und Mineralstoffe aber verhältnismäßig wenige Kalorien.
Bildquellen
- bowl: adobestock.com - Sea Wave