Brauchtum

Bräuche weiterleben und weiterentwickeln

Das heutige kirchliche Erntedankfest lässt sich zurückführen auf einen weltlichen Brauch des bäuerlichen Arbeitslebens. Dies hat schließlich die Kirche im 18. Jahrhundert aufgegriffen. Laut oö. Brauchtumskalender überreichten einst Gesinde und Erntearbeiter den Bauern nach Abschluss der Erntearbeiten einen Kranz aus geflochtenem Getreide. Daraufhin bekamen sie ein Festessen. Dieser Kranz lebt heute weiter in der festlich geschmückten Erntekrone, einer vier- oder sechsbogigen Bügelkrone, die während der Prozession in die Kirche getragen wird.

So ziemlich in allen Pfarrgemeinden Oberösterreichs wird im Herbst Erntedank gefeiert, zumeist am letzten Sonntag im September oder am ersten Sonntag im Oktober. Es wird Danke gesagt für die Ernte des Jahres. In den vergangenen Jahren ist zudem eine weitere Bedeutungsebene dazugekommen: Angesichts der Umweltkrise rückt nun auch die Sorge um die Bewahrung und Er­haltung des Erntesegens in den Blickpunkt des Festes. Die Landjugend als elementare der Tradition verbundene Gruppe sorgt für das Weiterleben aber auch Weiterentwickeln der Bräuche.

Tradition fortführen

„Wir sehen es als unsere Aufgabe für den Zusammenhalt der Gesellschaft“, sagt Stefan Lorenz, Geschäftsführer der Landjugend Oberösterreich. Aus diesem Grund sorgen in vielen Gemeinden die Landjugendlichen für die Erntekrone beim Festumzug. Johannes König-Fellleitner, Landjugendleiter des Bezirkes Wels, weiß aus Erfahrung, welche Materialien eingesetzt werden: „Drei verschiedene Getreidearten, wie Gerste, Hafer und Weizen, Heu, Sonnenblumen, Maiszapfen sowie Buchs.“

Konsumentenzeitschrift Lust aufs Land, 26.08.2014

Bildquellen

  • Getreide: Fotolia – slasnyi

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