Kinder & Freizeit

Ein Herbarium für Naturforscher

Die Ferien stehen vor der Tür und damit für viele Eltern auch die Frage, wie ihre Kinder diese neun Wochen schulfreie Zeit verbringen sollen. Kleine Abenteuer lassen sich daher auch vor der eigenen Haustüre erleben. 

Die Natur ist einfach großartig

Für die Artenvielfalt ist jede noch so kleine Pflanze wichtig, denn die Natur ist ein empfindliches Ökosystem, in dem jedes Grün seine Berechtigung hat. Vor allem Kinder sehen, erleben und schätzen diese Kostbarkeiten noch viel mehr. Unbewusst fühlen Kinder, wie wertvoll das Spielen und Entdecken draußen in der Natur ist. Fast täglich bekommen sie durch die Medien mit, wie zerbrechlich  und schützenswert diese Welt ist. Nur durch erlebtes Wissen kann das Bewusstsein für die Natur gestärkt werden. 

Was ist ein Herbarium?

Mit einem eigenen Herbarium können Kinder spielerisch und wissenschaftlich Blumen und Pflanzen genauer kennen und lieben lernen. Denn nur was sie lieben, schützen sie auch. Bei einem Herbarium handelt es sich um eine Sammlung von getrockneten Blättern oder Blumen. Der Vielfalt sind in einem Kinder-Herbarium keine Grenzen gesetzt. So kann dieses auch noch mit Fotos von Insekten und Schmetterlingen ergänzt werden. Um noch weitere Eindrücke festzuhalten, wird Wissenswertes mittels Steckbrief zur Botanik und persönliche Anmerkungen ergänzt. Die Kinder sehen dabei die Farben und Formen der Blüten, fühlen die Oberflächen von Blatt und Stängel und riechen die Unterschiede verschiedener Pflanzen. Die fertig gestalteten Seiten kommen in eine Sammelmappe. Mit jeder fertigen Seite steigt die Lust am Pflanzensammeln und mit dem neu gewonnenen Wissen die Freude an der Botanik. 

So wird‘s gemacht: 

Allgemein gilt, je weniger Feuchtigkeit die frischen Pflanzen bei der Ernte enthalten, umso besser lassen sie sich pressen. Dicke Pflanzen wie beispielsweise Rosen können dagegen schneller schimmeln. Einige Blüten verlieren während des Trocknens ihre Farbe und werden braun.

  1. Stängel mit einem scharfen Messer abschneiden und noch kurz in einer Vase mit Wasser und einem Teelöffel Zucker wässern. Tiefhängende oder kaputte Blätter können entfernt werden. 
  2. Eingewässerte Pflanzen für einige Stunden an einem kühlen Ort stehen lassen. 
  3. Pflanzen aus der Vase nehmen und die Stiele gut abtrocknen und gleich pressen. 
  4. Die wohl einfachste Methode zum Pressen ist mit saugfähigem Papier und schweren alten Büchern wie beispielsweise Telefon- und Wörterbücher. Als saugfähiges Papier eignen sich Druckerpapier, Flachkarton, Löschpapier oder Zeitungspapier. 
  5. Saugfähiges Papier mittig in das Buch stecken und darauf die gewünschte Pflanze platzieren. Der Kopf der Blüte sollte dabei nach unten zeigen und die Pflanzen sollen sich nicht berühren. Anschließend mit einem weiteren Papier bedecken. In einem großen Buch können auch mehrere Pflanzen gemeinsam gepresst werden. 
  6. Mit weiteren Büchern oder Ziegelsteinen das Buch beschweren. Sobald das Buch geschlossen ist, sollte es erst nach zwei Tagen wieder geöffnet werden. 
  7. Um Schimmel zu vermeiden, alle paar Tage das Papier wechseln. Nach circa zwei Wochen sind sie vollständig getrocknet. Getrocknete Blumen sind sehr empfindlich. Daher am besten mit einer Pinzette arbeiten. 

Tipp: Die beste Zeit zum Pflücken von Wildblu­men ist am Morgen, nachdem der Tau getrocknet ist.

Aufgaben für das Kinder-Herbarium

  • Sammelt Gräser, Wiesenblumen, Blumen aus dem Garten, Blätter von Bäumen und Sträuchern 
  • macht Fotos von unterschiedlichen Schmetterlingen und Insekten
  • sucht ein 4-Blättriges Kleeblatt
  • nehmt aus dem Urlaub oder von einem Ausflug besondere Pflanzen zum Pressen mit

Die Magie der heimischen Wiesen

Wiesen sind wahre Schätze der Natur, die uns mit einer faszinierenden Anzahl an Pflanzen und Tieren verzaubert. Beim ersten Hinblick sieht man nur Gras, aber bei genauem Hinschauen erkennt man die wahre Vielfalt. Der ökologische Wert ist enorm, denn sie sind ein wichtiger Lebensraum für Vögel, Schmetterlinge und viele Insektenarten. Weiters leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Regulierung des Wasserhaushaltes. Vor allem durch die Haltung von Rindern, Schafen und Ziegen kann zudem das Landschaftsbild mit den Wiesen erhalten werden. 

Deko-Idee mit gepressten Blumen

Eingerahmt in einem Bilderrahmen werden gepresste Blumen und Blätter zu einem absoluten Deko-Highlight. 

Auch Grußkarten oder Einladungen können mit gepressten Blumen verziert werden. Um Blumen auf eine Karte kleben zu können, einen Pinsel in etwas flüssigen Klebstoff tauchen und gleichmäßig auf der Blume verteilen. 

Schon gewusst? 

In der Botanik sind Herbarien ein sehr wichtiges Arbeitsmittel. Jede neu entdeckte Pflanze wird herbarisiert, das heißt getrocknet, gepresst, benannt und in einem großen Museum hinterlegt. 

Zu den größten Herbarien der Welt zählt die Sammlung in Paris mit acht Millionen Pflanzen und die in den Kew Gardens bei London mit sieben Millionen Pflanzen.

Geschichte

Der Name kommt vom lateinischen Wort herba, welches „Kraut“ bedeutet. In der frühen Neuzeit war es vor allem ein Kräuterbuch, welches im Winter die Anschauung der lebenden Pflanzen ersetzte. So entstanden die ersten Herbarien im 15. Jahrhundert. Das Naturhistorische Museum in Wien zählt mit rund 30 Millionen Objekten zu den bedeutendsten Naturmuseen der Welt.  

Mein Herbarium

Für die Durchführung des Herbariums steht eine kostenlose Druckvorlage auf LustaufsLand.at zum Download zur Verfügung. Zudem gibt es auch zahlreiche Bücher mit schönen Vorlagen für Kinder. 

Bildquellen

  • Herbarium Dekoidee: malkovkosta - stock.adobe.com
  • Herbarium Museum: kulikovan - stcok.adobe.com
  • Herbarium Geschichte: whiterockcompany (Generative KI) - stock.adobe.com
  • Herbarium: TheFarAwayKingdom - stock.adobe.com