Ach du dickes Ei
REPORTAGE. Manchmal gebraten, selten roh, zu Ostern oft gekocht, aber am häufigsten verarbeitet – das Ei ist für viele ein zentraler Bestandteil der Ernährung. Zu Recht, denn Frischei aus Österreich ist ein hochwertiges Lebensmittel.
Die heimischen Legehennenhalter setzen bei der Eierproduktion höchste Standards, die weltweit ihresgleichen suchen. So erhalten die insgesamt
7,1 Millionen hierorts lebenden Hennen nur gentechnikfreies Futter, das sie mit intakten Schnäbeln aufpicken. Denn anders als in weiten Teilen der Welt verzichtet die heimische Geflügelbranche auf das Kürzen der Schnäbel. Gleiches gilt für die Haltung in Käfigen. Sogenannte 3-Eier (Käfigeier) finden aber dennoch Eingang in die Mahlzeiten der Österreicher. Denn Herkunft und Haltungsform von Flüssigei oder Eipulver, welche vielfach in der Lebensmittelindustrie und Gastronomie verwendet werden, müssen nicht deklariert werden. Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Lebensmittel und im Außer-Haus-Verzehr, wie sie seit Jahren von der bäuerlichen Interessensvertretung gefordert wird, würde dem einen Riegel vorschieben.
Bei frischen Eiern aus Österreich hat es der Konsument dagegen selbst in der Hand. Ein Blick auf das Ei und seinen Code offenbart ihm Herkunft und Haltungsform. Neugierige können auch mittels Eingabe der Ziffern auf www.eierdatenbank.at Nachforschungen anstellen. Zusätzliche Sicherheit bietet das AMA-Gütesiegel am Eierkarton. Es ziert sämtliche heimische Eier im Einzelhandel und garantiert, dass die Eier von Legehennen stammen, die nach den vorhin genannten Standards ausgebrütet, aufgezogen und gehalten werden.
„Ich wollt, ich wär ein Huhn, ich hätt‘ nicht viel zu tun …“, trällern Erwachsene und Kinder gerne vor sich hin. Ganz so gemächlich läuft es im Hühnerstall aber nicht ab. Zwischen 290 und 340 Eier legt eine Henne im Jahr. Für die Inlandsproduktion bedeutet das zwei Milliarden Eier pro Jahr oder 86 Prozent Eigenversorgung. Eine bedarfsgerechte Fütterung mit reichlich Eiweiß, wertvollen Aminosäuren und Kalk (Eischale) ist für diese Höchstleistung essenziell. Circa 120 Gramm Futter pro Tag braucht eine Henne. Meist besteht es aus Mais, Soja und Weizen. Für eine satte orange Dotterfarbe wird des Öfteren auch Tagetes- oder Paprikapulver beigemengt. Am Ende ergibt das jenes Lebensmittel mit der höchsten biologischen Wertigkeit. Das heißt: Der Körper kann das Eiweiß aus dem Hühnerei sehr gut in körpereigenes Protein umwandeln. Hervorzuheben ist auch der Gehalt an Vitamin A, D, Folsäure und Biotin. Lange war das Ei wegen seines Cholesteringehalts in Verruf. Aktuelle Studien zeichnen aber ein differenzierteres Bild. Die Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) nennt daher keine Obergrenze für den Verzehr. Zwei pro Tag gelten als unbedenklich. An den Osterfeiertagen darf man aber auch einmal über die Stränge schlagen.
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