Der Weg des Schnitzels
REPORTAGE. Die Schweinebranche hat eine große Bedeutung im Land ob der Enns und ist die Grundlage für das beliebteste Gericht der Österreicher.
Knapp 40 Prozent aller heimischen Schweine werden in Oberösterreich gehalten. 2019 lag der Bestand bei 1,1 Millionen Tieren. In Summe gibt es 6500 Schweine haltende Betriebe wovon circa die Hälfte eine marktrelevante Produktion hin zum Konsumenten betreiben. Die Ferkel werden in Oberösterreich entweder von Züchtern aufgezogen und dann an spezialisierte Mastbetriebe verkauft oder die Bäuerinnen und Bauern betreiben ein sogenanntes „geschlossenes System“. Dabei werden die Schweine am Hof geboren, aufgezogen und bleiben bis zur Schlachtung am Betrieb.
Die heimische Schweinebranche ist im internationalen Vergleich sehr klein strukturiert und die Betriebe werden von bäuerlichen Familien bewirtschaftet. Der Zentralraum ist die Hochburg der Schweineproduktion im Bundesland. Die oberösterreichischen Schweinehalter sind gleichzeitig Ackerbauern. Daher stammt das Futter für die Tiere überwiegend von ihren eigenen Feldern.
Die Selbstversorgung mit Schweinefleisch liegt in Österreich derzeit bei 102 Prozent, gerät jedoch zunehmend unter Druck. Die Anzahl der Betriebe und der gehaltenen Schweine ist seit einigen Jahren rückläufig, da die gesamte Branche an den immer höheren Produktionsauflagen und der zunehmenden Unsicherheit bezüglich rechtlicher Rahmenbedingungen leidet. Hinzu kommt die drohende Gefahr der Afrikanischen Schweinepest und die oftmals gefühlte Geringschätzung der Schweinebauern durch Teile der Gesellschaft. Höhere Auflagen und mehr Tierwohl verursachen auch höhere Produktionskosten – diese müssen aber auch in Form von höheren Erzeugerpreisen abgegolten werden. Denn das qualitativ hochwertige heimische Schweinefleisch hat nicht nur einen hohen Wert, sondern auch einen dementsprechenden Preis verdient.
Bildquellen
- Schwein: HQUALITY - stock.adobe.com