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Holz ist nicht gleich Holz

STORE-CHECK. Ein Store-Check der Landwirtschaftskammer hat ergeben: Brennholz aus Baumärkten ist zu nass zum Heizen, anonym und zu teuer. Heimische Waldbauern bieten dagegen beste Qualität.

Rechtzeitig zum Start der Heizsaison nahmen die Store-Checker der Landwirtschaftskammer in elf Baumärkten die angebotenen 15 Brennholz-Sortimente genauer unter die Lupe. Überprüft wurden Herkunft und Qualität des Brennholzes, der Wassergehalt, die Holzart, das Mengenmaß, die Preise sowie die Zustellkosten. Fazit: Die Ergebnisse seien „katastrophal“, so die Store-Checker der Landwirtschaftskammer. Sie warnen Konsumenten daher explizit vor drei gravierenden Fallen beim Kauf von Brennholz in Baumärkten:

  • Bei der Herkunft tappen die Käufer völlig im Dunkeln: Informationen über die Brennholz-Herkunft habe es nur auf Nachfrage gegeben. Nur so konnten die Einkaufstester überhaupt erst herausfinden, dass lediglich ein einziger Baumarkt heimisches Brennholz von regionalen Waldbauern in entsprechend trockener, ofenfertiger Qualität und auch zu fairen Preisen anbietet, während ein Großteil des ausländischen Brennholzes zum Heizen ungeeignet (zu nass) und zu teuer angeboten werde. 
    Für Waldbauern und Forstwirte sei es unverständlich, dass Baumärkte schlechte Brennholz-Qualität hunderte Kilometer aus Serbien, dem Kosovo, Bosnien, Slowenien, Tschechien, der Slowakei, Ungarn oder Kroatien importieren und hierzulande überteuert anbieten, obwohl im Wald- und Holzland Österreich ausreichend Ofenholz bester Qualität und zu erheblich günstigeren Preisen erhältlich wäre.
  • Verwirrendes Mengenmaß: Gemäß österreichischer Handelsusancen wird Brennholz üblicherweise mit der Maßeinheit „1 Raummeter“ angeboten. Der Einkaufstest der Landwirtschaftskammer zeigte jedoch, dass neun von zehn angebotenen Ofenholz-Kisten in Baumärkten lediglich ein Mengenmaß zwischen 0,85 und 0,9 Raummeter aufweisen. Somit sind die Preise, die im Jahresabstand aus „unerklärlichen Gründen“ einen Preisschub von bis zu 20 Prozent erfuhren, für die Käufer nicht nur sehr teuer geworden, sondern auch schlechter vergleichbar. Getrocknetes Brennholz kostet im Baumarkt durchschnittlich 110 Euro pro Raummeter, „halbtrockene“ und somit schlechtere Ware auch immerhin noch 100 Euro. Dazu kommen ordentliche Zustellkosten zwischen 25 und 45 Euro pro Raummeter.
  • Ausländisches nasses Holz ist zum Heizen ungeeignet und verteuert die Heizkosten: Der Store-Check ergab weiters, dass mehr als die Hälfte (55 Prozent) des in Baumärkten angebotenen Brennholzes für das Heizen ungeeignet sei, da schlicht und ergreifend zu nass. Durch den zu hohen Wassergehalt brennt das Holz schlecht und für die erwartete Wärme muss die eineinhalbfache Holzmenge verbraucht werden. Das verteuere die Brennholzkosten erheblich, führe zu vermehrter Rußbildung und könne sogar den Kamin schädigen. So steigen durch feuchtes Holz beispielsweise die Brennholzkosten für eine Kachelofen-Heizsaison zu Baumarkt-Preisen im Schnitt um etwa 40 Prozent, konkret von 440 auf 610 Euro pro Heizsaison. Um dieser Kostenfalle zu entgehen, sollte zu nasses Holz – es wird in den Baumärkten als „halbtrockenes“ oder „frisches“ Brennholz bezeichnet – noch mindestens ein Jahr nachgetrocknet werden. 

Fazit: Die Unwissenheit der Verbraucher werde ausgenützt. Im Schnitt ist das in Baumärkten zu feucht angebotene Brennholz unterm Strich um etwa 80 Prozent teurer als entsprechende trockene ofenfertige Ware von Waldbauern. Bei ihnen sind die Brennholzpreise im Gegensatz zu den „Angeboten“ im Baumarkt stabil geblieben. 

Qualitätsbrennholz
Um sicher sein zu können, Qualitätsbrennholz zu kaufen, müssen folgende fünf Fragen mit einem Ja beantwortet werden: Ist das Holz aus der Region? Liegt der Wassergehalt unter 20 Prozent (nur dann ist die Bezeichnung „trocken“ zulässig)? Umfasst die Lieferung 100 Prozent Hartholz? Wurde das Brennholz mindestens zwei Jahre fachgerecht gelagert? Beträgt das Verkaufsmaß wirklich 1 Raummeter? 

Energetischer Wert von Holz

Holz ist nicht gleich Holz, wenn es um dessen energetischen Nutzen geht. Entscheidend für eine hohe Energieausbeute sind in erster Linie der Wassergehalt sowie die Holzart und die Stückgröße. Für den klassischen Einsatz darf das Brennholz nicht mehr als 20 Prozent Wasser enthalten. Das im Holz enthaltene Wasser macht ansonsten genau das, was es in Berührung mit Feuer immer tut: es löscht. Das Feuer geht zwar nicht aus, aber die Temperaturen sinken unter den Optimalbereich, was zu vermehrter Rauchbildung, höheren Emissionen sowie Schädigungen am Kamin führt. Bei der Verbrennung von zu nassem Holz sinkt die Energieausbeute (Heizwert) drastisch. Trocken gelagertes Holz hat einen doppelt so hohen Heizwert wie waldfrisches Holz, da ein Teil der freiwerdenden Energie für die Verdampfung des im Holz enthaltenen Wassers verloren geht. Das enthaltene Wasser entweicht als Dampf energetisch ungenutzt mit dem heißen Rauchgas aus der Heizanlage. 

Unter www.ofenholz.at finden Konsumenten ihren nächstgelegenen Ofenholz-Waldbauern, bei dem trockenes heimisches Brennholz mit optimaler Energieausbeute erhältlich ist.

Bildquellen

  • Holz Verhältniszahlen: LK
  • Holz Energiewert: Viktor Pravdica - stock.adobe.com