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Kein GehEimnis zu Ostern

Eier besitzen eine harte Schale mit viel Inhalt und sind zur Osterzeit beliebter denn je. Beim Einkauf von gefärbten Eiern gibt es aber so manches zu beachten. 

Im Durchschnitt werden hierzulande 239 Eier pro Kopf und Jahr verspeist. Rund um die Osterzeit erreicht der Konsum einen wahren Höhepunkt, denn innerhalb der christlichen österlichen Mysterien steht das Ei symbolisch für die Auferstehung Christi. So verzehren 43 Prozent der Österreicher am Oster-Wochenende sogar fünf bis zehn Stück. 

Kennzeichnung gefärbter Eier

Mit knapp 40 Prozent ist das hartgekochte Ei zum traditionellen „Osterpecken“ der Favorit, gefolgt von den Klassikern weiches Ei, Spiegelei und Eierspeise. Was viele dabei nicht wissen ist, dass gefärbte Ostereier, die zum Beispiel im Supermarkt erhältlich sind, zu den verarbeiteten Produkten zählen, da das Kochen als Verarbeitungsschritt gilt. Am Ei selbst ändert dies natürlich nichts. Einen erheblichen Unterschied macht es aber bei dessen Kennzeichnung. Weder die Haltungsform der Hennen noch das Herkunftsland oder der Erzeugerbetrieb müssen auf der Verpackung bereits gekochter und gefärbter Ostereier angegeben werden. 

Käfigeier im Regal

Während die Käfighaltung von Hühnern hierzulande seit Beginn des Jahres 2020 ausnahmslos verboten ist, ist diese weltweit nach wie vor weit verbreitet. Wer also zu fertig gekochten und gefärbten Ostereiern greift, deren Herkunft nicht deklariert ist, dem kann es passieren, dass hinter der bunten Schale ein importiertes Ei unter Umständen sogar aus Käfighaltung steckt. „Es empfiehlt sich, einen genauen Blick auf das Etikett zu wer­fen oder die Eier frisch zu kaufen und diese selbst zu färben“, so der oberösterreichische Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner. 

Stempel auf frischen Eiern

Frische Eier können hingegen ganz genau rückverfolgt werden, denn jedes frische Ei wird hierzulande mit einem Stempel versehen. 

Mithilfe des Stempels kann man auf der Webseite www.eierdatenbank.at herausfinden, woher das Ei genau stammt. 

Faktencheck zu Ostereiern

Insbesondere das Einfärben der Eier mit Naturfarben wie etwa durch die Farbstoffe von roten Rüben, Kurkuma, Zwiebelschalen oder Rotkohlblättern liegt derzeit im Trend. 

Doch auch Lebensmittelproduzenten dürfen die Eier nur mit zugelassenen Lebensmittelfarben färben. Falls also auch das Eiklar die Farbe der Schale angenommen hat, kann dieses bedenkenlos gegessen werden. 

Dotter, die einen blauen Rand aufweisen, entstehen weiters, wenn die Eier zu lange gekocht werden, und können daher ohne weiters verzehrt werden. Darüber hinaus kann die Farbe des Dotters der Eier von hell- bis dunkelgelb variieren. Einen ausschlaggebenden Einfluss auf die Gesundheit hat dieser Farbunterschied jedoch nicht. 

Grundsätzlich gilt das Ei weiters ernährungsphysiologisch als wahrer „Alleskönner“, denn es ist reich an Proteinen, essenziellen Fettsäuren, Antioxidantien und jeder Menge Vitaminen.

„Cholesterin-Mythos“

Der Mythos, dass Eier aufgrund des hohen Cholesteringehalts ungesund sind, sei längst widerlegt, erklärt Maria Benischek, Diätologin und Leiterin der Plattform „Esserwissen.at“: „Man weiß mittlerweile, dass das im Ei enthaltene Lecithin verhindert, dass die Darmwand das Cholesterin aus dem Eigelb aufnimmt.“ Die Annahme, dass das Cholesterin aus den Eiern automatisch den Spiegel erhöht, hat sich somit als falsch erwiesen. „Weiters stellen Eier sehr gut verfügbares Eiweiß bereit und enthalten alle Vitamine, außer Vitamin C“, so Benischek.

Eier richtig kochen und lagern

Für ein fröhliches „Eierpecken“ empfiehlt es sich, die Eier etwa zehn Minuten zu kochen. So wird auch das Eigelb hart und die Eier sind im Kühlschrank bis zu vier Wochen haltbar. Auf das Abschrecken der Eier sollte verzichtet werden, da sich dadurch Risse bilden können. Dies verkürzt nicht nur die Haltbarkeit der Eier, sondern auch Keime und Farbstoffe können leichter eindringen. 

Die Welt der Natur bietet viele Farben für bunte Eier zu Ostern. Das Färben von Ostereiern mit Naturfarben macht Spaß und ist umweltfreundlich. 

Hier gibt es einige Alternativen zu herkömmlichen Eierfarben:
Rot: Rote Beete oder Paprikapulver; Grün: Spinat oder Petersilie;
Gelb: Karotten, Kamillenblüten oder Kurkuma; Blau: Rotkraut;
Lila: Holundersaft. 

Anleitung: Zuerst die Eier hart kochen. Weiters die Zutaten für die Naturfarben in einzelne Schüsseln geben und diese mit kochendem Wasser aufgießen. Anschließend gibt man dazu einen EL Essig. 

Die hartgekochten Eier in die Farb-Schüsseln legen und diese darin ziehen lassen, bis die Eier bunt sind (Tipp: Je wärmer der Farb-Sud und die Eier sind, desto intensiver wird das Farbergebnis). 

Abschließend die trockenen bunten Eier mit Öl einreiben, sodass diese schön glänzen.

Bildquellen

  • Homemade naturally dyed Easter eggs: Nelli Kovalchuk - stock.adobe.com
  • drei ostereier gelb grün pink isoliert mit Pfad: Eyewave - stock.adobe.com